Chronik 1927-2002

Vom Kommandanten der Pflichtfeuerwehr bis zum jetzigen Wehrführer

Richard Rohde
Kommandant der Pflichtfeuerwehr der Gemeinde Lehnerz
- bis zum Jahr 1927

Gustav Witzel
Erster Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Lehnerz
- vom 1.7.1927 bis 1931

Adolf Wenzel
Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Lehnerz
- von 1931 bis Dezember 1936

Oskar Völler
Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Lehnerz
- von Dezember 1936 bis 1939

Ludwig Knüttel
Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Lehnerz
- von 1939 bis 1945

Richard Rohde
wieder eingesetzter Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Lehnerz
- von 1945 bis Januar 1947

Gerhard Klimke
Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Lehnerz
- von Januar 1947 bis 11.März 1961

Albert Becker
Ortsbrandmeister / Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Lehnerz
- vom 11.März 1961 bis 1.März 1985

Erich Heger
Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Lehnerz
- vom 1.März 1985 bis 18.Januar 1991

Claus Hillenbrand
Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Lehnerz
- vom 18.Januar 1991 bis 2003

Chronik von 1927 bis 2002

Jubiläen sind wie Gedenksteine, bei deren Anblick die Gedanken in die Vergangenheit gerichtet werden. Daten und Namen auf den Gedenksteinen helfen, sich vergangener Ereignisse und Gestalten zu erinnern. So blickt die Freiwillige Feuerwehr Fulda - Lehnerz in diesen Tagen in das Jahr 1927 zurück.

Als sich vor 75 Jahren einige beherzte Männer der ehemaligen Gemeinde Lehnerz zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr entschlossen hatten, waren sie von dem Gedanken beseelt, in freudiger Einsatzbereitschaft eine große Aufgabe für die Allgemeinheit zu übernehmen. Zur Feier des 75jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr ist eine Rückschau auf die verflossenen Jahre bezüglich Entwicklung und Verbesserung im Feuerlöschwesen, sowie der damit verbundenen wachsenden Aufgaben der Feuerwehren interessant und nützlich.

Vor Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1927 bestand auch in der früheren Gemeinde Lehnerz eine Pflichtfeuerwehr. Alle männlichen Gemeindemitglieder vom 16. bis zum 60. Lebensjahr waren zur Ableistung des Feuerwehrdienstes verpflichtet. Der Kommandant oder Brandmeister war der Gastwirt Richard Rohde von der Grillenburg. Es wurden im Jahr 2 bis 3 Pflichtübungen durchgeführt. Die Ausrüstung der Wehr bestand aus einer für ein Pferdegespann eingerichteten Saug- und Handdruckspritze mit einigen Schläuchen, Haken, Äxten, einer Leiter und einem Signalhorn.

Die Einsatzeinteilung war damals folgende:

Eine Steigermannschaft, eine Schlauchmannschaft und eine Rettungsmannschaft. Die Alarmierung der Wehr, sowie die Weitergabe der Befehle des Kommandanten an die Mannschaften erfolgte mit einem Signalhorn durch den Hornisten. Hornist der Pflichtfeuerwehr war Josef Dietrich.

Als Geräteraum diente ein hierzu hergerichteter Raum in der Scheune des Otto Heger neben dem Leipzigerhof. Otto Heger war gleichzeitig erster Spritzen- und Gerätewart bis zum Jahre 1937. Später wurde ein Gerätehaus aus Holz an das alte Gemeindehaus hinter der Kirche angebaut.

Der Feuerwehrdienst ist ein Ehrendienst am Nächsten und schon mancher Feuerwehrmann hat ihn mit dem Leben bezahlt. Auch in der Geschichte unserer Feuerwehr ist ein solch trauriges Ereignis verzeichnet und hat 4 Monate später wohl auch zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr beigetragen.

Am 14. Februar 1927 hat sich folgendes ereignet:

Scheune und Stallung des Landwirtes Hillenbrand brannten bis auf die Grundmauern nieder. Beim Einsatz der Pflichtfeuerwehr kam der Landwirt und Stellmacher Ludwig Heger aus Lehnerz durch Explosion einer vom 1.Weltkrieg in der Scheune lagernden Granate auf so tragische Weise im Dienst für den Nächsten ums Leben.

Vier Monate später, am 01. Juli 1927 wurde, noch ganz unter dem Eindruck dieses tragischen Geschehens, die Freiwillige Feuerwehr Lehnerz gegründet.

Hierzu einige Ausführungen aus dem Gründungsprotokoll:

Zur Gründungsversammlung am 01. Juli 1927 auf der Grillenburg hatte der zu dieser Zeit amtierende Bürgermeister Reinhard eingeladen. An der Versammlung nahmen, neben der Pflichtfeuerwehr mit Brandmeister Rohde, auch Kreisbrandmeister Wahrmut und dessen Stellvertreter teil. Nach eingehender Erläuterung durch Bürgermeister Reinhard und Kreisbrandmeister Wahrmut über Sinn und Zweck einer Freiwilligen Feuerwehr wurde von der Versammlung die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Lehnerz beschlossen. Die Umfrage, wer sich hierzu melde, ergab für die verhältnismäßig kleine Gemeinde die stattliche Zahl von 24 Mann. Das Alter der Mitglieder schwankte zwischen 18 und 33 Jahren. Aus ihren Reihen wählten die Mitglieder den Ortsbrandmeister. Der seitherige Brandmeister der Pflichtfeuerwehr Richard Rohde, lehnte die Wahl mit Rücksicht auf sein Alter ab. Hierauf wurde Gustav Witzel zum 1. Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Lehnerz gewählt.

Die Gründungsmitglieder im Jahre 1927 waren:

Gustav Witzel als erster Brandmeister, Adolf Wenzel als sein Stellvertreter, Aloys Dehler, Nikolaus Dehler, Josef Kircher, Josef Reinhard, Hermann Gärtner, Hans Weigand, Josef Gleis, Josef Wenzel, August Dehler, Wilhelm Thonius, August Klüber, Willi Kircher, Oskar Gärtner, Aloys Rimmel, Franz Hohmann, Rudolf Koch, Hermann Kircher, Paul Wenzel, Toni Gärtner, Oskar Völler, Emil Bronz und Otto Heger.

Das die Gründer der Freiwilligen Feuerwehr vor 75 Jahren Idealisten waren, beweist die Tatsache, daß sich 24 Männer bereit fanden, den Feuerwehrdienst und Brandschutz für alle männlichen Bürger der ehemaligen Gemeinde Lehnerz, vom 16. bis zum 60. Lebensjahr zu übernehmen.
Die Gemeinde Lehnerz hatte zu dieser Zeit 265 Einwohner. Mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurde die Pflichtfeuerwehr aufgehoben.


Die Gründungsmitglieder im Jahre 1927

Die erste Gelegenheit ihre Schlagfertigkeit unter Beweis zu stellen, bot sich der jungen Wehr am 1. Osterfeiertag 1928 bei einem Brand in der Nachbargemeinde Steinau. In der denkbar kürzesten Zeit war sie an der Brandstelle und leistete wertvolle Hilfe. (Auszug aus dem Protokoll von 1928)

Der Bau einer Gemeindewasserleitung in den Jahren 1928 bis 1929 brachte für die Feuerwehr und den Brandschutz eine wesentliche Verbesserung. An verschiedenen Stellen wurden Unterflurhydranten für die Brandbekämpfung eingebaut. Die Hand-, Saug- und Druckspritze wurde überflüssig und wurde durch einen Schlauchkarren mit einigen C-Schläuchen, 2 Standrohren und einer Steckleiter ersetzt.


Schlauchkarren aus den Jahren 1928-1929

Der 1. Brandmeister Gustav Witzel führte die Wehr bis zu seinem Umzug nach Fulda anfangs der 30er Jahre. Sein Nachfolger Adolf Wenzel führte die Wehr bis Dezember 1936. Auch er verlegte seinen Wohnsitz nach Fulda. Im Dezember 1936 wurde Oskar Völler als Ortsbrandmeister eingesetzt. Er begleitete dieses Amt bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht bei Kriegsausbruch 1939.

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges verpflichtete viele junge Männer durch Einberufungsbefehl zu den Waffen. Auch der Ortsbrandmeister Oskar Völler mußte diesem Befehl folge leisten. Der nun eingesetzte Ortsbrandmeister Ludwig Knüttel hatte es besonders schwer. Nach und nach wurden alle jungen Männer zum Kriegsdienst verpflichtet. Die Feuerwehr bestand damals nur noch aus einigen jugendlichen Helfern der Hitlerjugend und einigen weiblichen Helferinnen. Es mußten auch Luftschutzübungen durchgeführt werden, um im Ernstfall gegen Brandbomben gefeit zu sein. Zwei Feuerlöschteiche mussten gebaut werden, um beim Versagen der Wasserleitung den Brandschutz zu sichern. Besonders im letzten Kriegsjahr wurde die Feuerwehr zu vielen Einsätzen in die Stadt Fulda und die nähere Umgebung gerufen.

Die Luftangriffe auf die Stadt und den Landkreis Fulda mehrten sich. So wurden auch in unserer Gemeinde unter anderem die Bauernhöfe August Dehler und Amand Dehler von Sprengbomben schwer getroffen und das Gehöft Drexler durch Brandbomben zerstört.

Durch besondere Umstände wurde im letzten Kriegsjahr der frühere Kommandant der Pflichtfeuerwehr Richard Rohde, wieder als Ortsbrandmeister eingesetzt. Er begleitete dieses Amt nach dem Zusammenbruch 1945 noch bis Januar 1947.

Am Ende des 2. Weltkrieges 1945 kam für die Feuerwehr eine schwere Zeit. Viele ehemalige Wehrmänner waren im Krieg gefallen oder befanden sich noch in Gefangenschaft. Niemand wollte noch etwas von Dienst und Uniform wissen, aber der Brandschutz mußte gesichert werden. Es wurde mit der Militärregierung verhandelt und der Aufbau und das Bestehen der Freiwilligen Feuerwehren wurde als lebensnotwendig anerkannt und unterstützt.

Schon im Jahre 1946 sollte sich die Notwendigkeit in unserer Gemeinde aufs Neue beweisen. Beim Landwirt Reinhard brannten Scheune und Stallungen bis auf die Grundmauern nieder. Wassermangel und mangelhafte Ausrüstung erschwerten die Löscharbeiten. Die Feuerwehr der Stadt Fulda leistete wertvolle Hilfe.

Im Januar 1947 wurde Gerhard Klimke zum neuen Ortsbrandmeister gewählt. Seinem unermüdlichen Einsatz war es zu verdanken, daß bald wieder eine Gruppe junger Männer bereitstand, den Ehrendienst der Freiwilligen Feuerwehr zu übernehmen und den damaligen Verhältnissen entsprechend wieder einsatzfähig zu machen. Die Ausrüstung ließ viel zu wünschen übrig. Die Schläuche mußten repariert bzw. erneuert werden. Auch wurden wieder regelmäßig Übungen abgehalten.

Mit Unterstützung des Kreises und des Landes konnte die Gemeinde die Ausrüstung nach und nach verbessern.

Das größte Sorgenkind war unser Feuerwehrgerätehaus. Es war am Zerfallen. Es waren aber keine Mittel für ein neues Feuerwehrgerätehaus vorhanden.


Lehnerzer Feuerwehr unter der Leitung von Gerhard Klimke

Erst im Jahre 1960 konnte die Gemeinde ein Grundstück erwerben und den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses vorbereiten.

Im Jahre 1961 wurde Albert Becker zum Ortsbrandmeister gewählt. Im gleichem Jahr wurde nach Erteilung der Baugenehmigung und Bewilligung der Beihilfen mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses begonnen. Hier muß die Eigenleistung der Feuerwehrkameraden besonders erwähnt werden.

Im Jahre 1963 kaufte die Gemeinde einen guterhaltenen Opel-Blitz von der Post und ließ ihn zu einem brauchbaren Löschfahrzeug umbauen. Gleichzeitig wurde eine neue Tragkraftspritze TS 8 mit Anhänger und Zubehör angeschafft.

Am 21. Juni 1964 konnte das neue Feuerwehrgerätehaus mit Löschfahrzeug und Tragkraftspritze mit Anhänger feierlich eingeweiht und an die Feuerwehr übergeben werden.


Einweihung des neuen Gerätehauses mit neuem Fahrzeug

Dies war ein denkwürdiger Tag in der Geschichte unserer Freiwilligen Feuerwehr. Die Umstellung vom Schlauchkarren auf das Löschfahrzeug mit Tragkraftspritze und Anhänger in einem neuen Feuerwehrgerätehaus fand große Anerkennung und verbesserte die Ausrüstung beachtlich.

Die Freiwillige Feuerwehr Lehnerz hatte nun ein Heim und eine Ausrüstung wie andere Gemeinden in der gleichen Größenordnung.

Das gab ein Ansporn für die zur Zeit 18 jungen aktiven Feuerwehrmänner. Beweis war die Teilnahme an Ausbildungslehrgängen und Leistungswettkämpfen mit gutem Erfolg.

Festbetrieb

Am 02.07.1965 wurde die Lehnerzer Wehr von der Feuerwehr der Stadt Fulda zur nachbarlichen Löschhilfe zu einem, in dem Wachswerk Eika, ausgebrochenen Großbrand gerufen. Bei diesem Einsatz, der sich bis in die frühen Morgenstunden hinzog, konnte die gute Ausbildung unter Beweis gestellt werden.

Am 19. und 20. August 1967 konnte die Freiwillige Feuerwehr Lehnerz ihr 40-jähriges Bestehen feiern. Denn in diesem Jahr haben sich die zur Zeit 25 aktiven Mitglieder, die dieses Erbe übernommen und weitergeführt haben, entschlossen, diesen Tag mit den Kameraden des Bezirkes 1 in Form des Bezirksfeuerwehrtages würdevoll zu begehen.

Hierbei wurden einige Mitglieder geehrt und bei einigen verdienstvollen Mitgliedern die Ehrenmitgliedschaft ausgesprochen. Mit einem Gottesdienst, Kranzniederlegung am Ehrenmal, Feuerwehrleistungswettkampf, Schauübung und einem langen Festzug durch die Straßen von Lehnerz klang dann bei einigen gemütlichen Stunden der Bezirksfeuerwehrtag im Festzelt aus.


Schaumübung beim 40-jährigen Bestehen
der Freiwilligen Feuerwehr Lehnerz

Bei einem Brand im Jahre 1968 in der Gaststätte Fuchsbau in Lehnerz leistete die Freiwillige Feuerwehr Lehnerz schnelle und wertvolle Hilfe. Jedoch mußte dabei festgestellt werden, daß bei einem solchen Brand ohne vorhandenen schweren Atemschutz ein wirksamer Innenangriff nicht möglich ist.

Am 06. Juli 1968 wurde bei der Feuerwehr Lehnerz Feueralarm gemeldet. Die Ferngasleitung in der Nähe vom Dietrichshof stand in Flammen. Bei Reinigungsarbeiten der Gasleitungsrohre in diesem Abschnitt hatte sich das ausströmende Gas entzündet. Die Feuerwehr Lehnerz stellte eine Wasserversorgung zu den Fahrzeugen der Fuldaer Feuerwehr her und unterstützte diese an der Brandstelle.


Einsatz mit Schaum beim Löschen der Ferngasleitung

Ein Großbrand bei der Firma Guldner in Fulda, Leipziger Straße, am 28.03.1970 gab der Wehr erneut die Möglichkeit ihre gute Ausbildung unter Beweis zu stellen.


Löscharbeiten beim Großbrand in der Firma Guldner

Im Mai 1971 konnte die Gemeinde Lehnerz ein neues LF 8 Löschgruppenfahrzeug an die Feuerwehr übergeben.

Das neue Löschgruppenfahrzeug machte eine Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses erforderlich. Der Auftrag für Planung und Bauleitung für diesen Erweiterungsbau wurde im August 1971 von der Gemeinde Lehnerz vergeben.

Durch die Gebietsreform am 01. August 1972 verlor die Gemeinde Lehnerz ihre Selbstständigkeit und wurde mit noch weiteren 23 Gemeinden in die Stadt Fulda eingegliedert.

Die Freiwilligen Feuerwehren der ehemaligen Gemeinden bestehen als selbstständige Stadtteilfeuerwehren weiter und unterstehen dem Gesamtkommando der Feuerwehr der Stadt Fulda. Die Feuerwache der Stadt Fulda wurde zur Hauptstützpunktfeuerwache erweitert. Alle unter der Notrufnummer 112 geführten Gespräche gehen in der Fuldaer Feuerwache ein, der Alarmzug rückt zur Brandstelle aus und die betreffende Stadtteilfeuerwehr wird alarmiert.
Um einen gleichmäßigen Ausbildungsstand zwischen der Feuerwehr der Stadt Fulda und den Stadtteilfeuerwehren zu erreichen, wurde allen Stadtteilfeuerwehren für Ausbildung und Übung ein Ausbilder der Feuerwehr Fulda-Mitte zur Verfügung gestellt. Unserer Wehr wurde der Oberbrandmeister Erich Bott und Brandmeister Rüdiger Fladung zugeteilt.

Am 24.Juni 1972 wurde, das im Jahre 1971 von der Gemeinde Lehnerz angeschaffte und an die Feuerwehr übergebene Löschgruppenfahrzeug feierlich eingeweiht. Nach dem Gottesdienst mit anschließendem Weiheakt wurde eine große Einsatzübung an der Grillenburg durchgeführt, der sich ein gemütlicher Abend im Kreise vieler Feuerwehrkameraden anschloß.


Einweihung des neuen LF 8 vor der alten Kirche


Das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8

Am 23. Mai 1973 Großbrand im Altpapierlager der Papierfabrik Jass in Fulda. Die zur Brandstelle ausgerückten Feuerwehrleute unserer Wehr waren an der Brandstelle eingesetzt und unterstützten die Kameraden von Fulda-Mitte.

Im März 1974 wurde mit dem Um- und Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses im Stadtteil Lehnerz begonnen. Die Arbeiten gingen zügig voran und so konnte am 24. und 25. August 1974 der fertiggestellte Um- und Erweiterungsbau feierlich eingeweiht und von der Stadt Fulda seiner Bestimmung übergeben werden. In dem Gebäude war auch ein Raum für den Gemeindearbeiter enthalten.

Die Fertigstellung und Einweihung des umgebauten Feuerwehrgerätehauses erfolgte im August 1974 durch die Stadt Fulda.


Einweihung des umgebauten Gerätehauses 1974

Die Modernisierung von Fahrzeugen und Geräten, aber auch das Funkwesen machte vor den Toren der Feuerwehr keinen Halt. So wurde im Jahre 1974 die auf dem Schulgebäude vorhandene Sirene so umgebaut, daß sie von der Leitfunkstelle über Funk aufgeschaltet werden kann. Auch bekam die Feuerwehr Fulda-Lehnerz in diesem Jahr die ersten 5 Alarmtonsprachempfänger für die stille Alarmierung.

Bei einem Großbrand am 07. August 1974 in der Gaststätte Bachmühle in Fulda konnte die Feuerwehr ihre schnelle Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen. Hier wurde zum ersten Mal die stille Alarmierung über die Alarmtonsprachempfänger in die Tat umgesetzt. Etwa 70 Feuerwehrleute aus Fulda, Lehnerz und Künzell waren an der Brandstelle eingesetzt.

Großbrand in der Bachmühle

Am Sonntag, den 22. Juni 1975 wurde ein großer Teil des Fuldaer Raumes von einem starken Unwetter mit heftigem Gewitter und ergiebigen Regenfällen heimgesucht. Unsere Wehr wurde alarmiert und mußte an verschiedenen Einsatzstellen überflutete Keller auspumpen, sowie Teppiche und sonstige Geräte aus den überfluteten Kellern bergen.

Danach wurden wir in das Kleingartengelände Johannisau beordert. Hier war das ganze Gartengelände überschwemmt. Wassermassen von etwa 30 cm Höhe wälzten sich durch die Gartenhäuschen und durch das ganze Kleingartengelände.

Wassermassen wälzten sich durch das Kleingartengelände

Am 11. Juli 1975 wurde die Feuerwehr Lehnerz alarmiert. In einer Fabrikhalle der Firma Guldner in Fulda in der Leipziger Straße war ein größerer Brand ausgebrochen, der sich in dem reichlich vorhandenen Brandgut schnell ausbreitete. Unsere Feuerwehr stellte die Wasserversorgung von einem Hydranten in der Leipziger Straße her und unterstützte die Kameraden von der Fuldaer Feuerwehr beim Einsatz an der Brandstelle, sowie beim Ausräumen der Fabrikhalle.

Am 24.07.1976 wurde unsere Wehr zur nachbarlichen Löschhilfe nach Fulda-Niesig gerufen. Bei einem Scheunenbrand mußten die Einsatzkräfte ihr Können unter Beweis stellen.

Der Neubau des Deutschen Feuerwehrmuseums in Fulda ging seiner Vollendung und somit seiner Einweihung entgegen. Deshalb wurden aus allen Teilen Deutschlands alte Feuerwehrgeräte nach Fulda gebracht. Am 13.01.1977 wurde unserer Wehr eine alte Drehleiter zur Restaurierung übergeben, welche dann am 10.03.1977 gut hergerichtet zur Ausstellung ins Deutsche Feuerwehrmuseum gebracht wurde.

Alte Drehleiter bei Restaurierungsarbeiten

Das Jahr 1977 stand dann ganz im Zeichen der Vorbereitungen für das 50-jährige Bestehen unserer Feuerwehr. Für die aktiven Mitglieder, deren Stärke zu dieser Zeit 23 betrug, war es dann am 25. und 26.06.1977 so weit. Die Festtage begannen am Samstag mit einem feierlichen Festgottesdienst, dem sich dann im Festzelt eine Feierstunde, sowie ein bunter Abend anschlossen. Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Feuerwehr. Nach einer großen Schauübung mit anschließendem Festzug durch die Lehnerzer Straßen, fand dann das Fest nach einigen gemütlichen und frohen Stunden im Festzelt seinen Ausklang.

Ehrung verdienter Mitglieder

Um die Reihen der ausscheidenden, älteren, aktiven Feuerwehrmitglieder wieder füllen zu können, entschloß man sich bei der Feuerwehr dafür, eine Jugendfeuerwehr in unserem Stadtteil ins Leben zu rufen. Durch diesbezüglich starken Einsatz unseres Wehrführers Albert Becker konnte dann am 26.01.1978 die Gründungsversammlung der Jugendfeuerwehr Fulda-Lehnerz durchgeführt werden. 13 Jugendliche aus Lehnerz zwischen 12 und 17 Jahren fanden sich dazu bereit und so konnte die Arbeit mit der Jugendfeuerwehr aufgenommen werden.

Die Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr waren:

Stephan Stadler Jugendgruppenleiter
Markus Ulrich stellvertretender Jugendgruppenleiter
Peter Kühne Schriftführer der Jugendfeuerwehr
Christoph Wegstein Kassenwart der Jugendfeuerwehr

Markus Klinzing, Jürgen Dietrich, Werner Heurich, Peter Kram, Stephan Krenzer, Andreas Reiter, Bernhard Bickert, Michael Hecht und Ulrich Kaluscha.

Aus der Einsatzabteilung wurde Claus Hillenbrand zum Jugendfeuerwehrwart und Jürgen Jonas zu seinem Stellvertreter gewählt.

Die Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr

Am 03.05.1979 brannte nach der Explosion eines Ölofens die Erdgeschoßwohnung des Hauses 181 in der Leipziger Straße aus. Die Feuerwehren von Fulda-Mitte und Lehnerz waren an der Brandstelle eingesetzt und bekämpften gemeinsam den Brandherd.


Wohnhausbrand in der Leipziger Straße

Das LF 8 von Fulda-Lehnerz wurde am 23.12.1979 zwecks Umbau zum Chemieschutzfahrzeug an die Hauptstützpunktfeuerwache in Fulda abgegeben. Dafür wurde das Sonderlöschfahrzeug und das, bei der Fuldaer Feuerwehr stationierte, Heuwehrgerät für den Landkreis Fulda in die Hände der Lehnerzer Feuerwehr übergeben und in unserem Feuerwehrgerätehaus stationiert.

Im Jahre 1980 wurde unsere Wehr dreimal zur nachbarlichen Löschhilfe gerufen. Es brannte am 15.03.1980 die Scheune des Hofes Pfeffermann in Dietershan. Am 01.09.1980 brannte es im Altpapierlager der Firma Jass in Fulda und am 31.12.1980 die Scheune des Hofes Klüber in Bernhards, wobei wir immer an der Brandstelle eingesetzt waren.

Am 04.06.1981 brannte ebenfalls eine Scheune in Bernhards, bei dem unsere Wehr wiederum im Einsatz war.

Vermutlich durch das schlechte Wetter, während der Heuernte, wurde unsere Feuerwehr im Jahre 1983 sechsmal zu Heuwehreinsätzen in den Landkreis Fulda gerufen. So am 10.06.1983 nach Traisbach, am 14.06.1983 nach Sinswinten bei Tann, am 04. und am 05.07.1983 nach Sieblos bei Poppenhausen, sowie am 03. und am 04.09.1983 zum Dietgeshof bei Tann. Die hohen Temperaturen der Heustöcke wurden abgesaugt und abgekühlt, aber zum Teil mußten sie auch abgetragen werden.

Am 24.03.1984 brannte es wiederum im Altpapierlager der Firma Jass in Fulda, bei dem unsere Wehr bei den Löscharbeiten eingesetzt war.

Bei der Jahreshauptversammlung am 01.03.1985 ließ sich Albert Becker, der das Amt des Wehrführers 24 Jahre lang ausübte, bei der anstehenden Neuwahl aus Altersgründen nicht mehr wählen. Zum neuen Wehrführer wurde der Feuerwehrkamerad Erich Heger gewählt.

In der Gaststätte Rauschenberg kam es am 21.03.1986 zu einem Kellerbrand. Zusammen mit den Kameraden von Fulda-Mitte wurde zunächst nach Personen gesucht und dann die Brandbekämpfung aufgenommen. Wegen der großen Hitze und der starken Rauchentwicklung wurden die Kellerräume mit Schaum geflutet.

Am 12. und 13.10.1986 brannte es jeweils im Altpapierlager der Firma Jass in Fulda. An beiden Tagen waren wir bei den Löscharbeiten eingesetzt und halfen bei Aufräumungs- und Nachlöscharbeiten.

Im gleichen Jahr und zwar am 05.11.1986 entstand ein Brand im Keller der Modellschreinerei Stephan in Lehnerz. Die Brandbekämpfung wurde mit den Kameraden von Fulda-Mitte unter schwerem Atemschutz durchgeführt. Das Be- und Entlüftungsgerät wurde eingesetzt, um die Kellerräume von Hitze und Rauch zu befreien.

Am 23.04.1987 mußten wir zu einem Waldbrand in den Michelsrombacher Wald ausrücken. In der Nähe des Gerloser Häuschens war ein Waldstück in Flammen aufgegangen, das im Unterholz reichlich Nahrung fand und sich sehr schnell ausbreitete.

Vom 26. bis 29.06.1987 stand dann das 60-jährige Gründungsjubiläum unserer Wehr im Mittelpunkt des Geschehens. An den 4 Festtagen, die von den 28 aktiven, aber auch von einer großen Anzahl Gemeindemitgliedern feierlich mitbegangen und auch gut angenommen wurde, war im Programm für jung und alt etwas dabei.

Am 11.09.1988 wurden wir durch Sirenenalarm zu einem Brand in das Hotel Keiper in Lehnerz gerufen. Hier waren bei einer Waschmaschine Motor und andere elektrische Teile verschmort. Zusammen mit dem Alarmzug von Fulda war die bestehende Gefahr schnell unter Kontrolle und auch beseitigt.

Nun 10 Jahre nach der Gründung der Jugendfeuerwehr, konnten die zur Zeit 13 Jugendfeuerwehrmitglieder das erste größere Jubiläum seit Bestehen feierlich begehen. Die Festtage fanden am 16. und 17.07.1988 am Feuerwehrhaus statt.


10-jähriges Bestehen der Jugendfeuerwehr

Auch hielt die Gleichberechtigung von Frau und Mann in diesem Jahr bei der Feuerwehr seinen Einzug. So konnte am 05.10.1988 zum ersten Mal in der Geschichte unserer Freiwilligen Feuerwehr eine Frau in den Dienst der Einsatzabteilung aufgenommen werden. Es war Frau Birgit Leicht.

Für langjährige Tätigkeiten im Dienste für die Allgemeinheit und des Brandschutzes wurden am 06.10.1988 fünf aktiven Feuerwehrleuten von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger in der Grillenburg Ehrenbriefe des Landes Hessen überreicht.

Den Ehrenbrief erhielten Albert Becker, Erich Heger, Hans Richter, Eugen Schaum,
Erich Werdecker und das passive Mitglied Leo Trabert

Im Jahre 1989 mußte die Feuerwehr zu drei Wohnungsbränden in unserem Stadtteil ausrücken. Am 11.05.1989 Wohnungsbrand bei Berthold Fröhlich an der Steinauer Straße. Nach Eintreffen an der Einsatzstelle wurde das Feuer, welches in der Küche reichlich Nahrung fand, gelöscht. Nach Freigabe der Brandstelle wurden Aufräumungsarbeiten durchgeführt.

Am 06.06.1989 kam es bei der Familie Samann in der Forsthausstraße zu einem Küchenbrand. Gemeinsam mit den Kameraden von Fulda-Mitte wurde unter schwerem Atemschutz die Brandbekämpfung durchgeführt.

Drei Tage später, am 09.06.1989, wurde unsere Wehr zu einem Heuwehreinsatz nach Langenbieber gerufen. Das Heuwehrgerät wurde aufgebaut und eingesetzt.

Schließlich war am 23.12.1989 bei Hildegard Dietrich in der Stettiner Straße noch ein Küchenbrand zu verzeichnen. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle drangen starke Rauchwolken aus Türen und Fenstern. Unter schwerem Atemschutz drangen die Trupps in das Gebäude vor, um den Brandherd in der Küche zu löschen. Auch hier wurde zum Absaugen des Rauches das Entlüftungsgerät eingesetzt.

Am 04.02.1990 mußte nach einem starken Sturm die Straße im Bereich der Grillenburg von umgestürzten Bäumen befreit werden, die den Zugang zum Hotel versperrten.

Bei der Neuwahl des Wehrführers in der Jahreshauptversammlung am 18.01.1991 stellte sich der bisherige Wehrführer Erich Heger aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl. So wurde Claus Hillenbrand zum neuen Wehrführer gewählt.

Am 27.08.1991 kam es im Michelsrombacher Wald zu einem Waldbrand. Unsere Einsatzkräfte wurden an den Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehr Fulda-Mitte eingesetzt.

Unser altes Feuerwehrfahrzeug wurde am 22.04.1992 durch das Tro TLF 16 (Trockentanklöschfahrzeug) ersetzt.

Am 29.05.1992 Waldbrand im Michelsrombacher Wald am Hummelskopf. Mit den Kameraden von Fulda-Mitte wurde ein umfassender Löschangriff durchgeführt, wodurch die Ausbreitung des Feuers verhindert werden konnte.

Ein Kellerbrand in der Gaststätte Kreta in Lehnerz wurde am 26.07.1992 gemeldet. Unter schwerem Atemschutz gingen die Trupps zur Bekämpfung des Feuers in die Kellerräume vor, welches durch eine Waschmaschine ausgelöst worden war.

Beim Pressen von Strohballen auf einem Acker neben der Michelsrombacher Straße entzündete sich eine Großballenpresse. Das Feuer griff auch auf das ungepresste Stroh über. Die Feuerwehren von Fulda und Lehnerz waren im Einsatz.

Da mittlerweile der Anteil der weiblichen Helferinnen in der Einsatzabteilung, aber auch bei der Jugendfeuerwehr, immer größer wurde, mussten sich ernsthafte Gedanken über getrennte Umkleideräume und Toiletten gemacht werden. Dieses Problem wurde bei der Stadt Fulda angesprochen und somit bekamen wir den angrenzenden Raum des Gemeindearbeiters frei. Der Umbau begann 1992 und wurde ganz durch Eigenleistung unserer Feuerwehrleute abgeschlossen. So entstand zusätzlich ein Damenumkleideraum, eine Damentoilette und eine kleine Küchenzeile.

Ein zweites Feuerwehrfahrzeug, und zwar ein gebrauchtes TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug), wurde unserer Feuerwehr am 9.01.1993 überstellt.

Zu einem Waldbrand beim Fernmeldeturm und einem weiteren Brand unweit der Waldgaststätte Dimmerling wurden wir am 29.04.1993 gerufen. Nachdem das Feuer bekämpft war, wurden noch die Glutnester abgelöscht und die Brandwache gestellt.

Am 09.10.1993 wurde unsere Wehr alarmiert und mit dem Heuwehrgerät nach Poppenhausen beordert. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle brannte der Heustock aber bereits. Das Heuwehrgerät wurde nicht mehr benötigt, deshalb waren wir noch bei Löscharbeiten eingesetzt.

Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr fand am 19. und 20. Juni 1993 bei strahlendem Sonnenschein ein angemessenes Fest statt.

Zu einem Wohnwagenbrand in Bernhards kam es am 09.06.94. Während einer Übung unserer Wehr wurden wir alarmiert. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle brannte der Wohnwagen bereits in voller Ausdehnung. Zusammen mit den Kameraden von Bernhards wurde das Feuer gelöscht.

Am 04.07.1994 mußten wir mit dem Heuwehrgerät nach Neuhof. Am stark erhitzten Heustock wurde das Heuwehrgerät eingesetzt. An einigen Stellen des Heustocks wurde das erhitzte Heu aber von Hand abgetragen.

In einer Wohnung des Mehrfamilienhauses in der Leipziger Straße 198 in Lehnerz kam es am 23.07.1994 zu einem Zimmerbrand. Wir unterstützten die Kameraden des Alarmzuges bei den Löscharbeiten und beim Aufbau der Wasserversorgung.

In den frühen Morgenstunden des 31.12.1994 entstand auf dem Gelände der Firma Camping Seitz in Lehnerz ein Großbrand, bei dem ein Wohnmobil total und eine ganze Reihe von Wohnwagen sehr stark zerstört wurden. Mit Hilfe des Alarmzuges war das Feuer schnell unter Kontrolle. Wir stellten dann noch die Brandwache an der Einsatzstelle.

Am 02.09.1995 Großbrand bei der Firma Gutsche am Eisweiher. Nachdem die Wasserversorgung hergestellt war, wurde ein massiver Löschangriff, zum Teil unter schwerem Atemschutz, auf der westlichen Seite der brennenden Produktionshalle vorgenommen.

Am 11.04.1996 Großbrand am Antoniushof in Haimbach. Da die Feuerwehr Fulda-Mitte mit allen Einsatzkräften und Fahrzeugen an der Brandstelle war, wurden wir alarmiert die Hauptstützpunktfeuerwache zu besetzen und Wachbereitschaft herzustellen.

Am 08.07.1996 brannte bei der Firma Guldner in der Leipziger Straße in Fulda ein Maschinenabluftrohr. Zuerst wurde das Feuer mit Pulverlöschern bekämpft. Dann wurde unser Tro TLF 16 angefordert und zur Brandbekämpfung mit Pulver eingesetzt.

Unsere Wehr mußte am 10.12.1996 zu einem Brandeinsatz auf der B 27 ausrücken. In Höhe der Firma Camping Seitz brannte ein Reisebus, der zum Glück ohne Fahrgäste war, in voller Ausdehnung. Die Löscharbeiten gestalteten sich als sehr schwierig. Das Löschwasser wurde mit unserem Tanklöschfahrzeug herbeigeschafft.

Am 13.03.1997 wurde unsere Wehr alarmiert. Zimmerbrand in der Stettiner Straße in Lehnerz mit eingeschlossener Person. Bei Ankunft an der Brandstelle stand das Zimmer in Vollbrand und der gesamte Wohnbereich war stark verqualmt. Zusammen mit den Kameraden von Fulda-Mitte wurde versucht, so schnell wie möglich in das Zimmer vorzudringen. Doch leider konnte die betroffene Person nur noch tot geborgen werden.

Zu einem Einsatz mit dem Heuwehrgerät wurden wir am 11.12.1997 in die Schreinerei Otterbein in Malkes gerufen. Im Sägemehlbunker hatte sich gelagertes Sägemehl erhitzt. Dieses wurde mit dem Heuwehrgerät abgekühlt und später aus dem Sägemehlbunker geschaufelt.

In den Abendstunden des 12.02.1998 kam es in der Tilsiter Straße 1 in Lehnerz zu einem Kellerschwelbrand, der vermutlich durch einen Kurzschluß in der elektrischen Anlage entstand. Mit schwerem Atemschutz ging es in den Keller vor, um das Brandgut zu entfernen.

Auch hatten wir im Jahre 1998 wieder 2 Einsätze im Michelsrombacher Wald. Am 18.05.1998 brannte ein größeres Waldstück und am 21.08.1998 eine Fichtenschonung. Bei beiden Einsätzen waren wir mit den Kameraden von Fulda-Mitte an der Brandstelle eingesetzt.

Im Jahre 1998 konnte nun die Jugendfeuerwehr auf ihr 20-jähriges Bestehen würdevoll und feierlich zurückblicken. Die Festtage fanden am 13. und 14. Juni 1998 in einem Zelt auf dem Festplatz im Park der Grillenburg statt. Das Programm, das auf alle Altersgruppen zugeschnitten war, fand guten Anklang.

1999 wurde unsere Wehr drei Mal zur Brandbekämpfung in den Michelsrombacher Wald gerufen. So stand am 03.04.1999 ein großes Waldstück in Flammen. Am 26.04.1999 ein großer Flächenbrand beim Fernmeldeturm und am 17.05.1999 ebenfalls ein größerer Waldflächenbrand auf der östlichen Seite der Autobahn. Bei allen drei Einsätzen wurde zusammen mit den Kameraden von Fulda-Mitte das Feuer bekämpft und gelöscht.

Am 10.05. sowie am 23.08.2000 brannte es wiederum im Altpapierlager der Firma Jass in Fulda. Wir waren an verschiedenen Stellen des Brandobjektes zur Brandbekämpfung eingesetzt.

Weil am 16.05.2000 aus einem Kesselwagen der Deutschen Bahn AG eine ätzende und brennbare Flüssigkeit auslief, wurden wir alarmiert. Unsere Einsatzkräfte hatten die Aufgabe, die aufsteigenden Dämpfe dieser Flüssigkeit mit Sprühstrahl niederzudrücken.

Nun, am Ende der Aufzeichnung über 75 Jahre Vereinsarbeit, muß noch gesagt werden, dass in diesem Bericht nur die größeren Einsätze berücksichtigt werden konnten. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Feuerwehr noch zu vielen, kleinen Anlässen verschiedenster Art alarmiert. So, zum Beispiel bei kleineren Bränden, Auspumpen von überfluteten Kellern, bei Beseitigung von Sturmschäden. Hilfeleistung bei ölverschmutzten Fahrbahnen, aber auch zu vielen Insekteneinsätzen.

Der Mitgliederstand beträgt im Januar 2002 :

15 Jugendfeuerwehrmitglieder
28 Mitglieder der Einsatzabteilung
4 Mitglieder der Altersabteilung
5 Mitglieder der Ehrenabteilung
141 Passive Mitglieder

Diese Chronik soll ein Rückblick und Überblick über die Vielzahl der Aufgaben der Feuerwehr des Stadtteils Lehnerz sein.
Nur der gute Kameradengeist, der die Feuerwehrmänner mit ihren, in dieser Zeit gewesenen Wehrführern verbindet, machte diese Einsätze und Leistungen möglich.

Ein Dank allen Feuerwehrkameraden, die sich in den vergangenen 75 Jahren dem Ehrendienst der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung gestellt haben.

Den heutigen aktiven Kameraden aber rufe ich zu:

Haltet hoch diesen echten Kameradengeist !

Vor 75 Jahren haben 24 junge Männer der ehemaligen Gemeinde Lehnerz die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Ihr freiwilliger Dienst war auf den Idealen der Nächstenliebe im selbstlosen Einsatz zur Sicherung von Hab, Gut und Leben des Nächsten aufgebaut.

In Ihrem Sinne sollt Ihr in Treue und Kameradschaft zusammenstehen und Eure Pflicht erfüllen nach dem edlen Grundsatz der Feuerwehr :

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr !

OBEN